Ehrenmal in Bunnen - Informationen und Daten

1920/1921

Initiiert durch den Bunner „Kriegerverein“, unter dem Vorsitz des Zellers Georg Ratte-Polle, wurden im Dorf intensive Versammlungen zum Bau eines Ehrenmales abgehalten. Letztlich einigte man sich. Als Standort wurde der Platz auf dem Brinkgrund direkt neben der St. Michaels Kirche ausgewählt. Für die Finanzierung wurde im Kirchspiel Bunnen eine Haussammlung, mit dem Ergebnis von 18.000 Mark, durchgeführt. In der Denkmalsausführung entschied man sich für einen Entwurf des Quakenbrücker Bildhauers Höndorf.

 

Juli 1921

Als sichtbarer Baubeginn wurden auf dem Baugrundstück einige Buchen gefällt. Die Grundsteinlegung erfolgte am 23.07.1921 durch Maurermeister Fritz Wobbe aus Borg.

 

Mai 1922

In nur 10 monatiger Bauzeit wurde das Denkmal fertiggestellt. Auf einem zweistufigen Sandsteinsockel wurde aus Quaderblöcken eine wuchtige Säule in den Abmessungen 1,8x1,8x1,8m gemauert. Auf der Frontseite wurde in den Säulenkörper eine Sandsteintafel mit den Opfern des Krieges 1870/1871 und die Daten des Krieges 1914–1918 eingelassen. Links und rechts wurden schwarze Granittafeln mit den Namen der Kriegsopfer eingelassen. Oben auf der Säule wurde die Figur eines halbliegenden, sterbenden Soldaten gesetzt.

 

Mai 1926

Vier Jahre nach Einweihung entschloss man sich das bedrückende Erscheinungsbild des Denkmals abzumildern und das Denkmal um einen Engel, der eine schützende Hand über den sterbenden Soldaten und in der anderen Hand einen Palmwedel hält, zu ergänzen. Diese Statur wurde in Münster in der Bildhauerwerkstatt Everts angefertigt.

 

Nov. 1954

Neuneinhalb Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges in Europa wurde eine Interessengemeinschaft aus Vertretern der Bunner Kirchengemeinde, der Kyffhäuser-Kameradschaft, dem Bunner Schützenverein und der Stadtskeller-Brinkgenossenschaft zur Ehrenmalserweiterung gegründet. Ziel dieses Personenkreises war es die Gefallenen, Vermissten und Vertriebenen des 2. Weltkrieges in das vorhandenen Ehrendenkmal mit einzubeziehen. Planung und Ausführung dieser Erweiterung wurden an die Fa. Dierkes aus Cloppenburg vergeben. In der Ehrenmalsfront wurde eine Sandsteintafel mit Jahreszahlen 1939 und 1945 eingesetzt. Hinter dem Ehrenmal wurden fünf kleinere Stelen (BxTxH: 67x87x169cm) errichtet. Die Ausführung der Stelen erfolgte in der Machart des vorhandenen Denkmals. In jeder der Stele wurde eine schwarze Granittafel mit den Namen und Daten der Opfer des zweiten Weltkrieges eingelassen.

 

1977

Nach der Erweiterung erfolgten die ersten größeren Umgestaltungsarbeiten an der Denkmalsanlage. Der vorhandene Jägerzaum wurde durch eine an die Grundstücksform angepasste Mauer ersetzt. Die fünf Stelen wurden in eine kreisförmige Anordnung umgesetzt, sodass jede der Stele mit der Gedenktafel zum Kreismittelpunkt zeigt. Für die bessere Zugänglichkeit der Stelen wurden Waschbetonplatten verlegt. Im Innenbereich wurden Beete mit Buchsbaumeinfassungen angelegt.

 

1979

In diesem Jahr wurden durch die Gemeinde Löningen rund um dem Stadtskeller die ersten gepflasterten Gehwege angelegt und der am Denkmal angrenzende Sandplatz wurde zu einem gepflasterten Parkplatz ausgebaut. Mit diesem Ausbau ging der Grundbesitz von der Stadtskeller-Brinkgenossenschaft auf die Gemeinde über. Somit steht seit diesem Zeitpunkt das Ehrenmal auf städtischem Grund. 

 

1986

Auf Initiative der Kyffhäuser-Kameradschaft Bunnen erfolgte eine weitere gärtnerische Umgestaltung und die Waschbetonplatten wurden durch eine Pflasterung ersetzt. Gleichzeitig wurde das komplette Mauerwerk neu verfugt.

 

2008

Im Zuge der Dorferneuerung Bunnen konnten umfangreiche Sanierungen am Ehrenmal realisiert werden. Die Verwitterungsschäden an den Statuen auf dem Sockel des Ehrenmals wurden behoben und die Sandsteintafeln erneuert. Der ursprünglich vorhandene Palmwedel wurde durch ein Kreuz ersetzt. Die Einfriedungsmauer und die Pflasterung wurde entsprechend den Gestaltungsrichtlinien der Dorferneuerung angepasst.

 

© August Albers und Helmut Hüdepohl 02.2022

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