100 Jahre Ehrenmal in Bunnen

100 Jahre Ehrenmal in Bunnen

 

Bunner Denkmal

 

Denkmal

 

Von 1922 bis 2022, von einer Huldigungsstätte zu einem Mahnmal!

Nach Ende des 1. Weltkrieges herrschte auch in Bunnen eine Hintergrundschwingung aus Not, Elend, Leid und Tod. Diese Gemütslage nahm der Bunner „Kriegerverein“ 1921 als Initiative, um in Bunnen ein „Kriegerdenkmal“ zu errichten. Entsprechend dem Zeitgeist sollten so die toten Soldaten aus dem Deutsch-Französischen Krieg und dem 1. Weltkrieg als „Helden“ geehrt werden. Daraufhin wurde im Mai 1922 in Bunnen das „Kriegerdenkmal“, als eines der Ersten in der ganzen Umgebung, eingeweiht.

Viele weitere „Kriegerdenkmale“ sollten noch folgen!

Vier Jahre nach der Einweihung wurde das bedrückende Aussehen des Denkmals durch das Hinzufügen einer Engelsfigur abgemildert. Die Engelsfigur wachte mit der segnenden Hand über den am Boden liegenden sterbenden Soldaten und hielt gleichzeitig in der anderen Hand einen Palmwedel, als Symbol für Trauer und Frieden.

Leider war die mahnende Wirkung des Denkmals nicht ausreichend. Schon 21 Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges wurde seitens Deutschlands der nächste Weltkrieg, der Zweite mit noch mehr Toten, Vertriebenen und Elend, angefangen.

Neun Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde das Ehrenmal um kleine Stelen erweitert. Um all die Opfer dieses Krieges (Vermisste, Gefallene u. Vertriebene) namentlich festzuhalten mussten fünf Stelen aufgestellt werden.

So kann der Besucher des Denkmals heute die Namen der Bunner Opfer des Deutsch-Französischen Krieges (1870 – 1871), des 1. Weltkrieges (1914-1918) und des 2. Weltkrieges (1939-1945) nachlesen.

Vor dem Hintergrund zahlreicher gewaltsamer Konflikte in der Welt und der aktuell drohenden Gefahr einer weiteren kriegerischen Auseinandersetzung, ist es umso wichtiger, dass uns das Bunner Ehrenmal auch in Zukunft als Mahnmal erhalten bleibt. In der Hoffnung, dass es seine Wirkung nicht verfehlt und sensibilisiert.

Zweimal im Jahr versammelt sich die Bunner Bevölkerung am Ehrenmal um den Widerstand gegen Gewalt und Unterdrückung anzumahnen und durch Kranzniederlegungen aller Gewaltopfer in der Welt zu gedenken.

Jeweils mit einem vorausgehenden Gottesdienst in der St. Michaels Kirche, organisiert durch den Schützenverein am Pfingstdienstag und am Volkstrauertag organisiert durch die Kyffhäuser-Kameradschaft Bunnen.

Im Jubiläumsjahr stehen erneut Sanierungsarbeiten an. In Erwartung öffentlicher Finanzmittel als Zuschüsse und in der Zuversicht auf die tatkräftigen Mitglieder der Bunner Kyffhäuser-Kameradschaft die Jahrzehnte in ehrenamtlicher Tätigkeit die Pflege der Grünanlage und die Ehrhaltung der baulichen Denkmalssubstanz gewährleistet haben, wird dieses Ehrenmal uns auch weiterhin mahnen.

© August Albers und Helmut Hüdepohl 02.2022